Alter: 45    Kinder: Sebastian (8) und Rebekka (5)

 

Walter und seine Frau Barbara sind gut ausgebildet. Es war für sie von Anfang an klar, dass beide nach der Familiengründung weiter im Beruf tätig sein würden. Wichtig war ihnen dabei, ihre Kinder dennoch möglichst selbst zu betreuen und viel Zeit mit ihnen zu verbringen.

Er hat als Journalist ein Pensum von 70%, sie arbeitet  als Pfarrerin  mit  einem Pensum von 30%. Walter: «Wir finden das beide gut so. Die Last des ‚Ernährerlohns‘ lastet damit nicht nur auf einer Schulter, und wir haben beide Zeit für die Familie.» Die beiden Jobs gehen dank unregelmässigen Arbeitszeiten und Nachbarschaftshilfe gut aneinander vorbei. Barbara von  Arburg hat oft Wochenenddienst, dann geht ihr Mann Walter mit den Kindern Velo fahren, Fussball spielen oder im Wald bräteln. Hat Barbara unter der Woche  eine Abdankung vorzubereiten, übernehmen die Nachbarn. Dafür bringen von  Arburgs die beiden Nachbarskinder zu Bett, wenn deren Eltern berufshalber ausser Haus sind oder einen Chorabend planen.

Die beiden Teilzeitpensen bieten  Flexibilität für berufliche Veränderungen und neue Herausforderungen.

Seine Zeit zu Hause und mit den Kindern geniesst Walter. «Klar“, ergänzt er, «man nervt sich manchmal und  denkt  am Abend: was habe ich heute eigentlich den ganzen Tag gemacht? Wenn man nur Streit geschlichtet, herumliegende Dinge eingesammelt und Kinderfragen beantwortet hat.» Trotzdem kann er sich im gemütlichen Vorstadtquartier gut entspannen, denn hier ist nicht nur das Verkehrstempo beruhigt, auch das Leben hat einen anderen Rhythmus als in der Redaktionsstube.

Nicht einmal die Hausarbeiten können ihm die Laune verderben. «Ich putze gerne.» bekennt er. Badezimmer und Toiletten schrubben? Kein Problem, auch das liegt ihm. Einzig zum Bügeln muss er sich überwinden. Walter: «Das ist so langweilig,  dass mich nicht mal das gleichzeitige Fernsehen dazu anspornen kann.»

 

 

 

 

Familienatmosphäre

Das ist bei uns der Mittagstisch. Da kommen wir alle zusammen und warten mit dem Essen, bis der Letzte eingetroffen ist.

Highlights

Die Momente, in denen ich mit den Kindern nach draussen gehe, um Fussball zu spielen. Wir stellen auf der Strasse die „Achtung Kinder“-Flagge auf und kaum rollt der Ball, kommen Kinder aus der Nachbarschaft, um mitzuspielen oder zuzusehen.

Damit kann man mich jagen

Wenn ich im Haus den Abfall zusammensuchen und für die Abfuhr bereit machen muss. Das  stinkt mir.

Typisch Hausmann!

Schuhe putzen ist mein Tick ­ und Fensterputzen. Das sind zu Hause meine Domänen. Ich habe sogar schon den Nachbarn die Fenster geputzt.

 

 

 

 

 

 

Arbeitsteilung

Am Morgen bin ich der erste, der aufsteht, dann bereite ich das Frühstück für alle zu. Am Abend wird es bei mir dafür oft spät, deshalb übernimmt Barbara das Nachtessen. Bei den kleineren Arbeiten zu Hause müssen auch die Kinder mit anpacken. So lernen Sie, etwas beizutragen. Aber wir sind fair, wir haben einen richtigen Ämtliplan und alle müssen jedes Ämtli im Turnus erledigen. Auch ich muss alle vier Wochen den Abfall einsammeln.

In der Erziehung bin ich eher derjenige, der den Kindern die Sachen einfach hinterher aufräumt, wenn Sie etwas liegen lassen. Ich habe nicht gerne Unordnung. Meine Frau ist dann eher diejenige, die sich Zeit nimmt, es den Kindern zehnmal zu sagen und sich mit ihnen hinsetzt und ihnen beibringt, wie man die Dinge korrekt verstaut. Ihr ist es ein Anliegen, dass die Kinder lernen, Ordnung zu halten.

So tanke ich auf

Fitnesscenter mit ihren ‚Foltercouches‘ mag ich nicht, aber am Wochenende einmal für eine halbe Stunde zum Joggen rauf in den schönen Stadtwald mit Weiher, das geniesse ich.

Das treibt mich

Ich bin ein Familienmensch und ein häuslicher Typ. Das gemütliche  Haus mit seinem Garten, in dem man die Dinge einfach wachsen lassen kann, das Quartier hier, dies alles hat eine Vertrautheit, die ich für mich und meine Familie bewahren möchte. Das ist sozusagen mein Refugium in der sonst so schnellebigen Welt.

 

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Portrait Juni 2009